Ich mag Musik produzieren, malen und Fußball. Seit Sommer 2021 konnte ich meine Palette erweitern und arbeite auch als Persönlicher Assistent beim Michael Mehnert

Dominic Zeter, Persönlicher Assistent

Arbeiten als Persönlicher Assistent

Dominic Zeter

WER BIST DU?

Ich bin Dominic, bin halb-franzose und halb-Engländer, bin aber in Karlsruhe aufgewachsen. Ich hatte das Glück auch unter anderem in England, Ungarn und Süd Afrika zu leben. Ich habe Tontechnik studiert, arbeite aber als Sprachlehrer für English und Französisch an Universitäten und Firmen. Ich mag Musik produzieren, malen und Fußball. Seit Sommer 2021 konnte ich meine Palette erweitern und arbeite auch als Persönlicher Assistent bei Michael Mehnert. Meiner Meinung nach, und ich glaube ich bin ein gutes Beispiel dafür, ist das Leben die Summe von unterschiedlichen Erlebnissen die uns prägen.

 

WARUM BIST DU HIER?

Als ich 2021 pandemiebedingt kaum noch Aufträge für Sprachkurse bekommen konnte, habe ich durch einen Freund, der auch als Persönlicher Assistent arbeitet, Michael Mehnert kennengelernt. Er war nämlich auf der Suche nach einem Persönlichen Assistent. Da wurden mir die für mich zwei komplett neue Begriffe „Arbeitgebermodell“ und „Persönliche Assistenz“ zum ersten Mal erklärt. Ich war direkt vom Konzept des „Arbeitgebermodell“ begeistert. Ich hätte mir vorher niemals vorstellen können, bzw. mir ist es niemals durch den Kopf gegangen, in diesem Bereich mal zu arbeiten. Die Frage „Kannst du dir das Vorstellen als Persönlicher Assistent zu arbeiten?“ konnte ich nicht wirklich klar beantworten, war aber bereit es zu probieren. Dank Micha’s sehr praktische Einarbeitung, konnte ich unterschiedliche Persönliche Assistenten bei der Arbeit beobachten (z.B. die Tagesabläufe erleben), aber, ganz wichtig, auch selber agieren (z.B. wie man Micha in seinen Rollstuhl setzt oder badet). Da werden einem seine Grenzen ziemlich schnell deutlich. Die Frage „Was ist der Unterschied zwischen Persönlicher Assistent und Pfleger?“ ist hier auch fundamental. Da ein Persönlicher Assistent nur die Hände und Füsse ersetzt (und nicht das Denken beeinflusst) ermöglicht es die körperlich beeinträchtigte Person ihr Leben im vollen zu erleben. Da ich das Glück habe schon immer ein selbstbestimmtes Leben zu führen, war mir das gar nicht bewusst. Hätte ich einen Autounfall und wäre auf Betreuung angewiesen würde ich natürlich weiterhin mein Ding im Leben machen wollen. Jetzt kann ich stolz sagen, dass ich durch den Job als Persönlicher Assistent vieles über das Leben mit Beeinträchtigung, aber auch mich selbst erkannt habe. Dadurch, denke ich, finden gegenseitige Selbstreflexionen statt die wirklich zu einer Inklusion in der Gesellschaft führen. Um es kurz zu fassen: ich kann es immer noch nicht glauben, dass dieses Konzept nicht gang und gebe ist. Das imponiert mich das Wort zu verbreiten damit mehr Menschen (sei es beeinträchtigte Menschen oder Menschen in einem „Karriereloch“) davon profitieren können.

 

WAS WILLST DU HIER TUN?

Wir möchten kleine Events organisieren, wo sich Vereinsmittglieder und potenzielle Interessente beteiligen. Die Ziele hier sind erstmal Zeit zusammen zu verbringen, aber zugleich auch jeden einen Einblick in Micha's freies Leben zu geben. Da möchte ich meine Erfahrung gerne mit einsetzen, den ich habe, vor der Pandemie, viele Events organisiert um meine Studenten die Möglichkeit zu geben English in einer alltäglichen Situation zu sprechen. Wir sind zum Beispiel ins Irish Pub gegangen und haben beim Pub Quiz mitgemacht, oder haben Mini-Golf gespielt oder zusammen gekocht. So hat sich dann mit der Zeit eine ungezwungene Beziehung auf Augenhöhe entwickelt. Manche haben nur einmal mitgemacht, andere wurden zu Stammgästen, oder sind dann immer wieder zurückgekommen. Um es auf unserem Verein zu binden: es werden eins bis zwei monatliche Events organisiert, wofür man sich ganz einfach anmelden kann - es wird ja keiner gezwungen und ganz wichtig, keiner wird überredet - "Free Like A Bird". So entsteht dann eine interaktive Gemeinschaft, die zur Horizonterweiterung führen kann, wo das Arbeitgebermodell (und alles drumherum) dank praktischer Erfahrung umgesetzt wird, mit unterschiedlichen Stufen, wie in unserem Konzept dargestellt.